Histologie
- Tumor von fester Konsistenz und hellerer Farbe als das normale SD-Gewebe.
- Begrenzung durch eine Kapsel
- Expansives Wachstum mit Kompression des umliegenden SD-Gewebes
- Follikulär gebaute Neoplasie
- Tumorzellen isomorph, ähnlich normalen Schilddrüsenepithelien
- keine Kernkriterien eines papillären Schilddrüsenkarzinoms
- Keine Gefäßinvasion, kein kapselüberschreitendes Tumorwachstum
- Zentral oft regressive Veränderungen in Form von Verkalkungen und Fibrosen
Kurspräparat
Ätiologie
Gehäuftes Vorkommen in Jodmangelgebieten
Klinisch-pathologische Korrelation
Follikuläre Adenome stellen sich szintigrafisch meist als kalte Knoten dar (keine Produktion von Schilddrüsenhormonen), beim autonomen Adenom (Produktion von Schilddrüsenhormon mit Hyperthyreose) als heiße Knoten. Follikuläre Adenome können (nach meist langem Verlauf) in follikuläre Karzinome übergehen.
Klinik
Es imponiert meist ein solitärer, runder oder ovaler, gut abgekapselter Knoten von fester Konsistenz. In der Sonografie fallen im Bereich des Knotens echoarme Areale auf. Zur Bestimmung der funktionellen Aktivität hilft auch die Bestimmung des Serum-TSH-Spiegels. Zur weiteren Diagnostik kann die Feinnadelaspiration mit Zytologie und die Szintigrafie herangezogen werden.
Feinnadelaspiration und Zytologie
Ist bei der zytologischen Befundung eine Unterscheidung zwischen follikulärem Adenom und hochdifferenzierten follikulärem Schilddrüsenkarzinom nicht sicher, sollte dem Befund einer sog. “follikulären Neoplasie” eine chirurgische Sanierung folgen.
Therapie
Chirurgische Entfernung des SD-Knotens. Bei heißen Knoten auch Radiojodtherapie möglich.
Bilder (3)
Abb. 663: Follikulär gebaute Neoplasie mit gemischt mikro und normo-follikulärem Aufbau, umgeben von einer bindegewebigen Pseudokapsel.
Abb. 664: Neoplastische Follikel unterschiedlicher Größe von isomorphen Follikelepithelien mit sog. Resorptionsvakuolen begrenzt
6 Neoplasien - Skript
6.3 Epitheliale Tumoren - Weitere Kurspräparate