Tumor: Im Gegensatz zur eigentlichen Bedeutung “Schwellung” bezeichnet der Begriff in der Tumorpathologie eine meist irreversible und autonome Gewebsneubildung (syn.: Neoplasie)
Nota bene:
- Nicht jeder Tumor ist irreversibel (spontane Remission)
- Viele Tumoren sind nicht vollständig autonom (Hormonabhängigkeit z.B. bei Mamma-Ca oder Prostata-Ca)
Dignität: biologisches Verhalten eines Tumors
- benigne (“gutartig”): nicht metastasierungsfähig
- maligne (“bösartig”): Tumor mit der Fähigkeit zur Metastasierung (“Malignom”)
- semimaligne: lokal destruierendes Wachstum, nicht metastasierungsfähig (Basaliom)
- intermediär: Malignitätspotential nicht sicher beurteilbar (bestimmte Weichteilsarkome)
- Borderline: niedriges Malignitätspotential (bestimmte Ovarialtumoren)
Nota bene:
- Gutartige Tumoren können zum Tode des Patienten führen
Beispiele:
- Meningeom mit Kompression des Hirnstamms
- Vorhofmyxom mit Verlegung der Mitralklappe
- Lebensbedrohliche Hypoglykämie bei Insulinom
Nota bene:
- Bestimmte maligne Tumoren können eine sehr geringe Gefahr für den Patienten darstellen
Beispiele:
- Kleines, hochdifferenziertes Mammakarzinom bei älteren Patientinnen
- Chronische lymphatische Leukämie
- Okkultes Prostatakarzinom
Klassifikation je nach Ausgangs- oder Muttergewebe:
- Karzinom (maligner epithelialer Tumor)
- Sarkom (maligner mesenchymaler Tumor)
- malignes Lymphom (maligner Tumor des lymphatischen Systems)
- maligner Keimzelltumor
- malignes Melanom
- maligner neurogener Tumor
Metastasierung: Bildung von Tochtergeschwülsten
Metastasierungswege
- lymphogen (regionär, Fernlymphknoten, tertiäre Lymphknotenmetastasen)
- hämatogen
- intrakavitär
Rezidiv: lokoregionäres Rezidiv, Fernmetastasen
Bearbeiter:
Peter Sinn
Letzte Änderung: 13.07.2024