Die medizinische Parasitologie ist ein Teilgebiet innerhalb des Fachgebiets der Parasitologie und beschäftigt sich im Allgemeinen mit der Diagnostik, der Therapie und auch der Prophylaxe parasitärer Erkrankungen. Es handelt sich dabei vor allem um Infektionen mit Protozoen, Würmern und Ektoparasiten wie Flöhe, Läuse und Fliegenlarven. Traditionell fallen andere bekannte Parasiten aus den Klassen der Bakterien oder Viren in die Bakteriologie und Virologie, die Teilgebiete der Infektiologie darstellen.
Im klinischen Alltag der Diagnostik in der Parasitologie und auch der Tropenmedizin, spielen neben endemischen Parasiten wie Cryptosporidien, Enterobius vermicularis und anderen Ektoparasiten, vor allem die sogenannten „neglected tropical diseases“ (NTDs) eine große Rolle. Diese bezeichnen eine Reihe von parasitären Krankheiten, die verstärkt in tropischen Gebieten endemisch sind und von der WHO auf nunmehr 17 Stück beziffert werden (siehe Links). Es handelt sich dabei um Krankheiten wie die Echinokokkose, Schistosomiasis, Trypanosomiasis, Cysticerkose, das Dengue-Fieber oder die Flussblindheit, die von verschiedenen pathogenen Viren, Bakterien, Protozoen oder von Helminthen (Würmer) hervorgerufen werden. Sie sind neben den „großen Killern“ der dritten Welt, Malaria, AIDS und Tuberkulose nicht sehr in der öffentlichen Aufmerksamkeit, betreffen laut WHO jedoch ca. 1 Milliarde Menschen in 149 Ländern mit mindestens 1 Millionen Tote jedes Jahr.
Bearbeiter:
Tobias Jung
Letzte Änderung:
Zentrum für Infektiologie und Sektion Klinische Tropenmedizin