Histologie
- Solider Tumor in der Appendixwand ohne Schleimhautbezug
- Tumor besteht aus nestartigen, tubulären oder trabekulären Formationen isomorpher Tumorzellen
- Immunhistochemisch Expression neuroendokriner Marker (Synaptophysin, Chromogranin)
Kurspräparat
Synonym
Gut differenzierter endokriner Tumor der Appendix.
Klinisch-pathologische Korrelation
Appendixkarzinoide sind meist in der Appendixspitze lokalisiert und werden in bis zu 1% aller Appendektomiepräparate gefunden, häufig akzidentiell im Rahmen einer Appendizitis. Die Dignität ist anhand histomorphologischer Kriterien häufig nicht sicher zu bestimmen (einziges definitives Malignitätskriterium: Metastasen). Die Prognose wird deshalb anhand mehrerer Kriterien abgeschätzt: Tumorgröße, Infiltration der Mesoappendix, Proliferationsaktivität. Das Risiko für Lymphknotenmetastasen beträgt für Appendixkarzinoide mit einer Größe von < 2cm weniger als 1%. Für Tumoren >2cm ist das Metastasierungsrisiko größer und es wird eine rechtsseitige Hemicolektomie zur Entfernung der regionären Lymphknoten empfohlen. Insgesamt ist die Prognose günstig (5-Jahresüberlebensraten 88-94% bei lokal begrenzten Tumoren, 78-83% für Karzinoide mit regionären Lymphknotenmetatsasen, 25-31% bei Fernmetastasen).
Bilder (3)
Abb. 688: Erkennbar sind isomorphe Tumorzellnester
Abb. 689: Neuroendokriner Tumor mit nestartigen, trabekulären Formationen isomorpher Tumorzellen
6 Neoplasien - Skript
6.3 Epitheliale Tumoren - Weitere Kurspräparate