Histologie
- Organdiagnose: Leber
- Stanzbiopsie-Zylinder
- entzündliche Infiltration v.a. im Bereich der Glisson-Felder, reicht fingerförmig in das angrenzende Parenchym hinein
- Mottenfraßnekrosen
- Proliferation von Kupffer-Sternzellen (“Sternzellknötchen”)
Kurspräparat
Definition
Die Virushepatitis ist eine nekrotisierende Leberparenchymentzündung, die durch eine unvollständige Elimination (mangelnde Immunantwort) chronisch werden kann.
Ätiologie
Häufig sind Infektion mit Hepatitis-Virus B, C oder D(+B). In diesem Beispiel liegt eine HBV-Infektion vor (akute Hepatitis mit Serokonversion). Bei Hepatitis B setzt erst die Immunreaktion den eigentlichen Schaden!
Morphologie
Eine beginnende Fibrose mit Leberparenchymumbau ist obligatorisch. Mikroskopisch ist eine Entzündung (v.a. der Portalfelder), die auf benachbarte Läppchen übergreift (Infiltrat: Lymphocyten, Histiocyten, Plasmazellen), sowie Mottenfraßnekrosen, z.T. reaktive Pseudorosettenbildung und beginnender zirrhotischer Umbau (Bindegewebsvermehrung) erkennbar.
Klinik
Die chronische Virushepatits hat eine ungünstige Prognose und kann in eine Zirrhose münden. Eine Interferontherapie kann die Prognose verbessern (10% Heilung, 50% Serokonv.)
Klassifizierung der chronischen Hepatitis
Die traditionellen Begriffe wie chronisch-persistierende oder chronisch-aktive Hepatitis sollten aufgegeben werden. Die Diagnose der Gewebsuntersuchung sollte enthalten:
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Bilder
Abb. 459: Entzündliche Infiltration der Portalfelder, unscharf gegenüber dem Leberparenchym begrenzt.
3 Entzündungslehre - Skript
3.2 Chronische Entzündung - Weitere Kurspräparate