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A22: Pigmentierter Nävuszellnävus


Histologie

  • Organdiagnose: Haut
  • Pigmentierte Nävuszellnester an der epidermo-dermalen Grenzfläche
  • Unpigmentierte intradermale Nävuszellen, die zur Tiefe hin ausreifen

Kurspräparat

Definition

Beim Nävuszellnävus (NZN) handelt es sich um eine gutartige hamartomatöse Läsion epidermaler Malanozyten, und nicht im engeren Sinne um einen benignen Tumor. Nävi können erworben (betrifft ca. 95% der NZN ) oder angeboren sein.

Histologische Klassifikation der Nävuszellnävi

Klinik

  • Erworbene NZN: scharf begrenzte, flache, seltener warzenartige Neubildungen, bis max. 5mm groß, epidermalen Ursprungs.
  • Angeborene NZN: variable Pigmentierung, bis >20 cm groß (Riesennävi) und können mit Beginn der Pubertät behaart sein. Stellen eine Indikation zur prophylaktischen Entfernung dar.
  • Spitz-Nävus: meist rund bis oval, symmetrisch, bis 1cm groß, mit hell- bis braunrote Färbung meist ausbleibende Melaninpigmentierung.
  • Syndrom dysplastischer Nävuszellnävi: meist sporadisches Syndrom, selten autosomal dominante Vererbung (FAMMM Syndrom) einhergehend mit multiplen NZN und malignen Melanomen.
  • Blauer Nävus:: milli- bis zentimeter große, scharf begrenzte, makuläre oder leicht erhabene Läsion mit bläulich-schwarzem Farbton.

Diagnostik

  • Klinische Untersuchung mit dem Dermatoskop
  • bei unklarem Befund: Exzisionsbiopsie

Therapie

  • Eine Exzision wird angestrebt bei großen Befunden wie kongenitalen Nävi, dysplastischen Nävi oder Nävi ungünstiger Lokalisationen.
  • Dermabrasion großer kongenitaler NZN in den ersten Lebenswochen

Siehe auch: Läsionen und Tumoren pigmentbildender Zellen

Bearbeiter: Thomas Longerich
Letzte Änderung: 17.01.2019

Kurs Allgemeinpathologie

INF224

  6.5 Melanozytäre Tumoren  

Bilder

Abb. 660: Compundnävus mit Zellnest an der Grenzfläche (links) und unscharf begrenzten, gering pigmentierten Nävuszellnestern im Corium.

6 Neoplasien - Skript

6.5 Melanozytäre Tumoren - Weitere Kurspräparate