UniHD


A29: Mikroangiopathie


Histologie

  • Organdiagnose Haut mit Unterhautfettgewebe sowie z.T. Skelettmuskulatur
  • Sub- und intrakutane, kleinere arterielle Gefäße mit zwiebelschalenartig verdickter Wandung (Mediaproliferation) und deutlich eingeengtem Restlumen
  • keine entzündliche Begleitreaktion
  • weitgehend unauffällige, schmalkalibrige Venen

Kurspräparat

Klinisch-pathologische Korrelation
Besondere Ausprägungsform der Arteriosklerose mit bevorzugtem Befall kleiner Arterien bzw. Arteriolen. Zumeist vergesellschaftet mit klassischer Makroangiopathie, isoliertes Auftreten selten. Die Mikroangiopathie tritt häufig bei Patienten mit langjährigem Diabetes mellitus auf und betrifft insbesondere die Nieren, den Augenhintergrund sowie die kleinen Fußarterien. In der Folge kann es zu Durchblutungsstörungen der betroffenen Körperregionen mit Sehverlust, Niereninsuffizienz und Nekrosen an Zehen bzw. Füßen kommen. Zusammen mit der durch die diabetische Polyneuropathie auftretenden Fehlbelastung des Fußskeletts bezeichnet man letzteres auch als diabetisches Fußsyndrom.
Therapeutisch steht zunächst eine möglichst gute Einstellung des Diabetes mellitus sowie die Minimierung zusätzlicher Arteriosklerose-Risikofaktoren (Rauchen, Bluthochdruck, Hyperlipidämie) im Vordergrund. Gangränöse Nekrosezonen müssen chirurgisch entfernt werden, am Augenhintergrund wird bei Auftreten pathologischer Gefäßneubildungen die Lasertherapie zur Prävention von Blutungen eingesetzt.

Bearbeiter: Thomas Longerich
Letzte Änderung: 5.03.2017