ToxizitätDie alkoholtoxische Leberzirrhose ist eine häufige Ursache für die Entwicklung einer Leberzirrhose mit ihren Komplikationen (z.B. portale Hypertension).
Ethanol wirkt toxisch auf die Hepatozyten, die Wirkung ist aber individuell unterschiedlich. Bei ca. 25% der Alkoholiker kommt es im Verlauf zur Leberzirrhose. Ethanol wird in der Leber zu Acetaldehyd und Acetat abgebaut, wobei beim gesunden Menschen pro Stunde ungefähr 7–10 g Ethanol eliminiert werden. Der Hauptabbau erfolgt durch die Alkoholdehydrogenase, ein im Zytosol vorhandenes Enzym, das die Oxidation von Ethanol zu Acetaldehyd katalysiert. Acetaldehyd wird durch die Aldehyddehydrogenase dann zu CO2 und Wasser oder im Rahmen des Zitronensäurezyklus zu anderen Verbindungen (z.B. Fettsäuren) umgewandelt. Mit geringerer Effizienz wird Ethanol auch von einem NADPH- und Cytochrom-P450-abhängigen mikrosomalen Ethanol-oxidierenden System zu Acetaldehyd metabolisiert. Die damit zusammenhängende Störung des Fettstoffwechsels führt zur Fettleber. Das Alkoholabbauprodukt Acetaldehyd wirkt toxisch und schädigt die Zellmembranen und Zellskelettkomponenten (z.B. Mikrotubuli). Ferner steigert Acetaldehyd die Kollagensynthese, aktiviert Komplement, erhöht die Lipidperoxidation und interferiert mit dem mitochondrialen Elektronentransport.
Morphologie
Beim alkoholischen Leberschaden kommt es zunächst zur Fettleber und zur Fettleberhepatitis, bei längerem Verlauf dann zum progredienten fibrotischen Umbau und zur manifesten Leberzirrhose.
Klinisch-pathologische Korrelationen
Patienten mit alkoholischer Fettleber sind klinisch fast immer asymptomatisch, d.h. ohne pathologische Befunde. Die Leberbiopsie ist in diesem Stadium eine wichtige diagnostische Maßnahme. Das klinische Bild der alkoholischen Steatohepatitis ist ebenfalls variabel, kann aber in schweren Fällen mit Ikterus, Fieber und Leukozytose einhergehen. Alkoholische Fettleber, kombiniert mit Cholestase, Hämolyse und Hyperlipidämie, wird als Zieve-Syndrom bezeichnet. Die Prognose hängt vom Schweregrad des Leberzellschadens ab; die Letalität erreicht 30%. Bei Alkoholkarenz ist die alkoholische Hepatitis reversibel. Es bleiben aber häufig Residuen (Fibrose) zurück. Bei kontinuierlichem Alkoholmissbrauch entwickelt ein recht hoher Prozentsatz (ca. 25-30%) der Patienten mit alkoholischer Hepatitis eine Leberzirrhose.
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5.2 Erworbene Stoffwechselstörungen - Kurspräparate
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