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A85: Diabetische Nephropathie


Histologie

  • Organdiagnose: Niere
  • Diffuse und noduläre Glomerulosklerose: Zahlreiche unterschiedlich stark sklerosierte Glomeruli in der Nierenrinde. Ablagerung PAS-positiven Materials im Mesangium mit Verdrängung der Glomerulusschlingen.
  • Wandverdickte afferente und efferente Arteriolen

Kurspräparat

Definition
Nierenschädigung bei insulinpflichtigem Diabetes mellitus, die mit chronischer Niereninsuffizienz einhergeht.

Pathogenese
Die diabetische Nephropathie ist eine Manifestation der diabetischen Mikroangiopathie, welche eine häufige Komplikation des insulinpflichtigen Diabetes mellitus ist. Morphologisch manifestiert sich die diabetische Nephropathie als Arterio- und Arteriolosklerose mit nodulärer und segmentaler Glomerulosklerose. Gleichzeitig manifestiert sich die diabetische Mikroangiopathie häufig auch in der Retina als diabetische Retinopathie.

Die Hyperglykämie führt durch nichtenzymatische Anlagerung von Zuckern an Proteine zur irreversiblen Glykosylierung von Matrixproteinen der Basalmembranen. Durch Mangel an Heparansulfat verliert die Basalmembran negative Ladung, was zur Filtration kleiner, negativ geladener Eiweiße wie Albumin führt. Mit zunehmender Schädigung wird die Durchlässigkeit der Basalmembran immer unselektiver und es kommt zur Makroalbuminurie/Proteinurie. Gleichzeitig führt der Diabetes mellitus zu makroangiopathischen Veränderungen mit arteriosklerotischer Nierenarterienstenose und zu einer intrarenalen Arterio-Arteriolosklerose welche zur diabetesbedingten Niereninsuffizienz beitragen.

Klinik
Das Syndrom “diabetische Nephropathie” beinhaltet im Wesentlichen Albuminurie/Proteinurie, Bluthochdruck und in fortgeschrittenen Stadien
eine Einschränkung der Nierenfunktion. Der Verlauf ist für Typ-1- und Typ-2-Diabetes ähnlich.

Pathologie
Als besonders charakteristisch für die diabetische Nephropathie gilt die noduläre Glomerulosklerose, die auch als Glomerulosklerose Kimmelstiel-Wilson bekannt ist.
Charakteristisch sind die fokalen mesangialen PAS-positiven Ablagerungen von Basalmembranen, auf der die Glomerulusschlingen wie Kappen liegen. Sekundär kommt es zum Ausfall von Nephronen mit Tubulusatrophie. Schließlich sind noch eine ausgeprägte Atherosklerose und eine Arteriolosklerose zu sehen die die Vasa afferentia und efferentia betrifft. Das Endstadium ist die diabetische Schrumpfniere.

Bearbeiter: Thomas Longerich
Letzte Änderung: 5.03.2017

Kurs Allgemeinpathologie

INF224

  5.2 Erworbene Stoffwechselstörungen  

Bilder

A85 Diabetische Nephropathie

Abb. 410: Noduläre Glomerulosklerose mit Ablage hyalinen Matrials in den Glomerulumschlingen.


A85 Diabetische Nephropathie

Abb. 411: Arteriolosklerose in der Nierenrinde.

5 Stoffwechselstörungen - Skript

5.2 Erworbene Stoffwechselstörungen - Weitere Kurspräparate