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A94: Reifes zystisches Teratom


Histologie

  • Zystische Läsion, ausgekleidet von Haut und Hautanhangsgebilden
  • Daneben Bronchusschleimhaut, peribronchiale Drüsen und Knorpel
  • im Randbereits Reste des ovariallen Kortex (Organdiagnose!)
  • Im Lumen Talg und Haare

Kurspräparat

Klinisch-pathologische Korrelation
Teratome sind Tumoren, die sich aus primitiven Keimzellen entwickeln. Neben angeborenen Tumoren treten Teratome im Erwachsenenalter zumeist im Ovar (benigne) oder Hoden (typischerweise maligne) auf. Man unterscheidet reife Teratome, in denen ausgereifte Gewebsstrukturen aller drei Keimblätter (Ekto-, Endo- und Mesoderm) nachweisbar sind von (malignen) unreifen Teratomen, die aus proliferierenden, primitiven embryonalen Zellelementen bestehen.
Das reife zystische Teratom ist der häufigste benigne Keimzelltumor des Ovar. Neben Haut und Hautanhangsgebilden (Drüsen, Haarfollikel) kommen häufig auch andere Epithelien (z.B. bronchiales Flimmerepithel), Zähne, Muskulatur sowie Nervengewebe zur Darstellung. Bei Zystenruptur lösen Talg und Haare aus dem Zystenlumen eine lokale Fremdkörperreaktion aus. Zystische Teratome des Ovars werden häufig auch als Dermoidzysten bezeichnet, der Begriff Struma ovarii wird für Teratome mit Schilddrüsengewebe verwendet.

Selten können auf dem Boden reifer zystischer Teratome Malignome mit organfremden Differenzierungsmustern (sogenannte maligne Transformation einer somatisch teratomatösen Komponente) entstehen, Beispiele hierfür sind Schilddrüsenkarzinome oder intestinale Adenokarzinome, aber auch primitive neuroektodermale Tumoren (PNET) oder Leukämien.

Bearbeiter: Thomas Longerich
Letzte Änderung: 5.03.2017

Kurs Allgemeinpathologie

INF224

  6.1 Störungen der Epitheldifferenzierung  

Bilder

682-H

Abb. 671: Reifes zystisches Teratom ausgekleidet von verhorntem Plattenepithel.


682-H

Abb. 672: Reifes zystisches Teratom mit Ausbildung von Talgdrüsen.

6 Neoplasien - Skript

6.1 Störungen der Epitheldifferenzierung - Weitere Kurspräparate