HistologieKurspräparat (HE)
- Organdiagnose: Prostata
- Vergrößerte, unterschiedlich weite Drüsen mit doppelreihigem Epithel
- kleine, homogene und basalständige Zellkerne erkennbar
- Verbreiterung der glatten Muskulatur und des Stromas
Definition
Gutartige, nicht-neoplastische Vergrößerung der Prostata durch Hyperplasie des fibromuskulären Gewebes und der Drüsen.
Pathogenese
Die Prostatahyperplasie tritt physiologisch im Alter auf (bei relativem Östrogenüberschuß) und führt zu einer knotigen Proliferation von Drüsen und Stroma. Bei der Pathogenese spielen sowohl Dihydrotestosteron als auch 17beta-Östradiol eine Rolle. Die Östrogene greifen an der östrogenabhängigen transitionalen periurethralen Zone an, während die androgenabhängigen Drüsen der peripheren Zone im Alter atrophieren. Wichtig für die Induktion der Prostatahyperplasie ist die Wechselwirkung und der unterschiedliche Metabolismus von Östrogen und Testosteron im Stroma und im Drüsenepithel.
Verlauf und Komplikationen
Die Prostatahyperplasie führt zu einer mehr oder weniger starken Einengung der Urethra und damit zur erschwerten oder unvollständigen Entleerung der Harnblase. Es resultiert eine reaktive Hypertrophie der Harnblasenwand (Balkenblase). Durch die Harnretention entsteht die Gefahr der bakteriellen Besiedelung, die eine chronische Zystitis und eine aufsteigende Ureteritis und Pyelonephritis verursachen kann. Bei Reflux von Urin kann ein Hydroureter bzw. eine Hydronephrose entstehen. Die Therapie besteht in der endoskopischen Resektion der hyperplastischen Prostataanteile (transurethrale Resektion, TURP). Ein Risiko für eine maligne Entartung ist nicht gegeben.
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Bilder (3)
Abb. 385: Vergrößerte, unterschiedlich weite Drüsen mit doppelreihigem Epithel
Abb. 386: Verbreiterung der glatten Muskulatur und des Stromas
1 Zelluläre Adaptationen - Skript
1.3 Hypertrophie, Hyperplasie - Weitere Kurspräparate