Histologie
Das Kurspräparat zeigt einen Querschnitt durch den linken Herzventrikel (Vorderwand) mit folgenden Merkmalen des rezidivierten Myokardinfarktes:
- Organdiagnose: Myokard
- Verlust der Kernfärbbarkeit und Kernpyknosen der Kardiomyozyten
- Hypereosinophilie, Verlust der Querstreifung
- Hämorrhagien, leukozytäre Infiltrate, Granulationsgewebe (Makrophagen, Fibroblasten, Kapillaren) in der Randzone
- das Narbengewebe besteht aus kollagenen Fasern mit Fibrozyten und wenigen Entzündungszellen
- Teilweise finden sich auch hypertrophe Fasern als Zeichen der Kompensation
Kurspräparat
Das Präparat A03c zeigt einen Flachschnitt durch das Myokard mit einem alten Infarkt und flächenhaften Vernarbungen.
Definition
Beim Myokardinfarkt handelt es sich um einen anämischen Infarkt meist linksventrikulärer Myokardbezirke bei absoluter Koronarinsuffizienz im Versorgungsgebiet mindestens einer der 3 Koronarhauptstämme.
Die Tabelle zeigt die histologischen Veränderungen im zeitlichen Verlauf und die dazu korrespondierenden Komplikationen beim akuten Myokardinfarkt:
Zeit | Morphologie | Komplikation |
---|---|---|
15 Stunden | Myokard blaß, ödematös | Kardiogener Schock |
36 Stunden | Lehmgelbe Nekrose, hämorrhagischer Randsaum | Akute Herzrhythmusstörungen |
3 – 4 Tage | Nekrose von gummiartiger Konsistenz, deutlicher hämorrhagischer Randsaum. | Akute Herzinsuffizienz mit Lungenödem, Papillarmuskelabriss mit Mitralklappeninsuffizienz, Herzwandruptur mit Herzbeuteltamponade |
1 Woche | Schrumpfung der Nekrose | |
3 Wochen | Verschmälerung des Myokards | Herzwandaneurysma |
3 – 6 Wochen | Rotbraune Verfärbung durch Bildung von Granulationsgewebe | Thrombenbildung im Ventrikel, arterielle Embolien |
6 – 8 Wochen | Vernarbung | Chronische Herzinsuffizienz |
Bilder
Abb. 389: Hypereosinophilie der Kardiomyozyten, Verlust der Kernfärbbarkeit, Verlust der Querstreifung
Abb. 390: Stärkergradige Kardiomyozytolysen.
Abb. 391: Fibrose und degenerative Veränderungen der Kardiomyozyten.
2 Zellschädigungen - Skript
2.2 Infarkt - Weitere Kurspräparate