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Lichen planopilaris


Definition

Chronische, an die Haarfollikel gebundene Verhornungsstörung, die zu einer schleichenden Follikelatrophie führt. Sie kann als follikuläre Störung ubiquitär auftreten, wird jedoch bevorzugt am Kapillitium angetroffen.

Klinisches Bild

Diffus über eine größere Fläche verteilte, stecknadelkopfgroße, follikuläre, zart- bis kräftig rot gefärbte, halskrausenartig um den Haarfollikel angeordnete Erytheme, die im Verlaufe von Monaten 0,1-0,2 cm großen, geröteten Papeln mit zugespitzter Hyperkeratose mit oder ohne zentralem Haar weichen. Ältere ausgebrannte Areale zeigen eine atrophisch vernarbte, glatt spiegelnde (vernarbende) Alopezie ohne Erytheme oder Follikelstrukturen. Häufig findet man bei diesen Patienten gleichzeitig Hinweise auf eine noch vorhandene oder bereits ausgebrannte Keratosis follicularis (atrophicans) an den Streckseiten der Oberarme oder Oberschenkel sowie ein Ulerythema ophryogenes.

Histopathologie

Diagnostische Kriterien

  • Lichenoide Interface-Dermatitis, sowohl entlang der Epidermis als auch des Follikelepithels
  • Verminderte Anzahl der Follikel
  • Lymphozytäre Infiltrate entlang der Wulstregion
  • Im Korium angiofibrotische Stränge und mäßig dichte oberflächliche perivaskuläre und periadnexielle lymphozytäre Infiltrate
Bearbeiter: Brigitte Maag
Letzte Änderung: 29.12.2018