Definition:
Physiologische oder reaktive kleine bräunliche Flecken auf der Lippe oder in der oralen Schleimhaut. Meistens handelt es sich um postinflammatorische Maculae, welche bei dunkler Haut auch physiologisch auftreten können.
Klinik:
Der melanotische Fleck kommt bei Patienten aller Altersklassen vor. Meist tritt die Läsion einzeln und asymptomatisch auf, kann aufgrund schnellen Wachstums jedoch mitunter malignomsuspekt erscheinen. Bevorzugte Lokalisationen sind eine mittige Position an der Unterlippe nahe der Haut, aber auch Gingiva, bukkale Mukosa und weicher Gaumen.
Makroskopie:
Makroskopisch imponiert der melanotische Fleck als flache, bräunliche, kleine Läsion (< 1 cm).
Histologie:
Histologisch zeigt sich Schleimhaut mit einer Zunahme von Melaningranula in der Basalzellschicht. Die Melanozyten sind üblicherweise nicht vermehrt, weisen zum Teil ein helles Zytoplasma auf, jedoch ohne Atypien. Subepithelial findet sich häufig ein geringes begleitendes Entzündungsinfiltrat. Als „Melanininkontinenz“ bezeichnet man Melanin in subepithelialen Histiozyten.
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