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Z058: Pyelonephritis


Die akute Pyelonephritis (PN) ist eine ein- oder doppelseitige bakterielle eitrige
Entzündung des Niereninterstitiums, die von einem entzündeten Nierenbecken (Pyelitis) ausgeht und zu einer Zerstörung der Tubuli führt.

Pathophysiologie und Klinik:
Ursächlich für die akute oder chronische Pyelonephritis ist in der Regel eine Harnwegsobstruktion mit konsekutiver Harnabflussstörung (z.B. bei Harnsteinen, Prostatahyperplasie, Fehlbildungen der Harnwege oder Schwangerschaft), seltener ist eine hämatogene Infektion. Frauen sind aufgrund ihrer kurzen Urethra und dadurch häufigeren Harnwegsinfektionen stärker gefährdet als Männer. Die häufigste Erreger der Pyelonephritis sind Kolibakterien oder andere Keime aus der eigenen Fäkalflora.

Die akute Pyelonephritis verursacht eine Vereiterung der Tubuli, Abszessbildung, Flankenschmerz, Allgemeinsymptome und Fieber. Die chronische Pyelonephritis geht mit einer irregulären Vernarbung einher und führt schließlich zu Schrumpfnieren bds.

Makroskopie
Bei der akuten Pyelonephritis findet sich eine akute Entzündung mit Rötung der Nierenbeckenschleimhaut, ggf. auch eine Vereiterung des Nierenbeckens sowie meist zahlreiche intrarenale Abzesse in der Nierenrinde und im Nierenmark.

Bei der chronisch-rezidivierten Pyelonephritis kommt es zur Narbenbildung mit Schrumpfung der Nieren, höckeriger Oberfläche mit groben narbigen Einziehungen. Das Endstadium ist die pyelonephritische Schrumpfniere.

Histologie
Im Interstitium unterschiedlich dichte lymphoplasmazelluläre Infiltrate, bei akuter Komponente auch neutrophile Granulozyten. Bei chronischer Entzündung kommt es zu einer interstitiellen Bindegewebsfaservermehrung (Vernarbung), die Tubuli werden durch Entzündungsprozess zerstört oder atrophisch. Die Glomeruli sind zunächst nicht betroffen und später in Narbenfeldern hyalin verödet.

Kurspräparat

Bearbeiter: Peter Sinn
Letzte Änderung: 5.03.2017