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Z043: Bronchopneumonie


Häufigste Form der bakteriellen Lungenenzündung. Ausgehend von einer aerogenen Infektion kommt es zu einer endobronchialen Erregerausbreitung und einem Befall peribronchialer Alveoli. Die Bronchopneumonie tritt meist bilateral auf.

Klassifikation der Pneumonien
Die traditionelle Einteilung der Lungenentzündungen erfolgt nach dem anatomischen Befall, man unterscheidet die Lobärpnemonie (Befall eines ganzen Lungenlappen), von der lobulären oder Bronchopneumonie (fleckiger Befall mehrerer Lungenlappen) und der interstitiellen Pneumonie (Entzündung der Alveolarsepten). Heutzutage klassifiziert man die Pneumonien auch nach dem Erregertyp (bakteriell, viral, Pilze, andere) oder nach der klinischen Manifestation (primäre oder sekundäre Pneumonie).

Klinische Korrelation
Die Bronchiopneumonie ist am häufigsten im hohen Alter, bei Kindern und bei Patienten mit konsumierenden Erkrankungen, wie Krebs, Herzversagen, chronischem Nierenversagen oder anderen chronischen Leiden. Auch andere Lungenerkrankungen prädisponieren zu einer Bronchiopneumonie, wie die akute und die chronische Bronchitis, die zystische Fibrose (Mukoviszidose) oder die interstitielle Viruspneumonie. Bei Störung der bronchialen Flimmerepithelien, z.B. postoperativ, kommt es ebenfalls gehäuft zu einer Bronchiopneumonie. Im Verlauf einer schweren Bronchopneumonie kommt es zur Septikopyämie mit hohem Fieber und Eintrübung des Bewusstseins. Betroffen sind meist beide Lungenunterlappen, bei der Obduktion sind diese düsterrot, konsistenzvermehrt und das Parenchym brüchig.

Erreger
Die häufigsten Erreger, die eine Bronchopneumonie verursachen sind, besonders beim abwehrgeschwächten Patienten, gering virulente pathogene Keime wie Staphylokokken, Streptokokken, Haemophilus influenzae, Kolibakterien und Pilze.

Histologie
Histologisch finden sich zahlreiche, multifokale Herde peribronchial mit Betonung der Lungenunterlappen. Intraalveolär ein fibrinös-eitriges Exsudat mit Vorherrschen neutrophiler Granulozyten.

Kurspräparat

Verlauf
Im Verlauf mehrerer Wochen kommt es zu einer Resorption des Exsudats und Restitutio ad integrum. Bleibt die Resorption aus, kann die Pneumonie chronifizieren und eine bleibende Schädigung des Lungenparenchyms hinterlassen.

Bearbeiter: Julia Glade
Letzte Änderung: 5.03.2017