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Z074: Lichen ruber planus


Häufige chronische Entzündung der Schleimhäute. Betroffen sind Patienten im mittleren und höheren Lebensalter. Die Läsionen haben eine charakteristische Form und Verteilungsmuster in der Mundschleimhaut.

Klinische Korrelation
Betroffen ist die buccale Mukosa, insbesondere im hinteren Bereich, die Veränderungen breiten sich von da nach anterior aus. Die zweithäufigste Lokalisation ist die Zunge, endweder am Lateralen Rand oder, weniger häufig, am Zungenrücken. Lippen und Gingiva sind weniger häufig betroffen und der Mundboden meist ausgespart. Die Läsionen zeigen häufig eine auffallende Symmetrie. Zur Bestätigung der Diagnose sollte eine Biopsie erfolgen.

Die typische Form und Musterung der weißlichen Striae erlaubt die klinische Diagnose, dazwischen können auch kleinste weiße Papeln auftreten. Die Läsionen sind entweder nicht tastbar oder leicht induriert. Auch atrophe, rötliche Areale und oberflächliche Schleimhauterosionen können in Zusammenhang mit den typischen Veränderungen auftreten. Derartige atrophe und erosive Veränderungen sieht man insbesondere bei Befall der Gingiva; hier stellt sich die Differentialdiagnose zu einer gewöhnlichen Gingivitis.

Der typische Patient ist weiblich und über 40 Jahre alt. Unbehandelte Läsionen können jahrelang persistieren. Therapeutisch meist ein gutes Ansprechen auf lokale Kortikosteroide.

Histologie:

  • Hyperortho- oder Hyperparakeratose
  • bandförmiges lymphozytäres Entzündungsinfiltrat (T-Lymphozyten)
  • Basal apoptotische Keratinozyten (“Civatte bodies”).

Kurspräparat

Bearbeiter: Peter Sinn
Letzte Änderung: 5.03.2017