Morphologie
Makroskopisch erscheint das Tumorgewebe diffus aufgetrieben und zäh-elastisch, evtl. zystisch. Die Astrozytome zeichnen sich durch eine breite, diffuse Infiltrationszone aus. Histologisch kann man fibrilläre, protoplasmatische und gemistozytische Astrozytome unterscheiden. Allen gemeinsam ist eine nur mäßig hohe Zelldichte bei geringer Kernpleomorphie. Mitosefiguren werden in Astrozytomen WHO Grad II in der Regel nicht beobachtet. Mikrovaskuläre Proliferate und Nekrosen sind Zeichen von Anaplasie und nicht mit der Diagnose eines Astrozytoms WHO Grad II vereinbar.
Immunhistologie
Die neoplastischen Astrozyten exprimieren GFAP.
Klinische Korrelation
Das Astrozytom WHO Grad II hat einen Inzidenzgipfel zwischen der 3. und 4. Lebensdekade. Die 5- bzw. 15-Jahres-Überlebensrate beträgt 45% bzw. 15%. Wegen diffuser Infiltration ist eine komplette Resektion in aller Regel nicht möglich. Fast alle Astrozytome WHO Grad II rezidivieren.
Genetische und molekulargenetische Befunde
In etwa der Hälfte dieser Tumoren werden Mutationen im TP53-Gen beobachtet.
Bilder zum Präparat
Abb. 48: Astrozytom WHO II: Fibrilläre Variante.
Abb. 49: Astrozytom WHO II: Gemistozytäre Variante.
Gliome - Weitere Kurspräparate