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Z090: Carcinoma in situ/ Hochgradige Epitheldysplasie


Definition:

Präkanzeröse Läsion.

Pathophysiologie und Klinik:

Ein Carcinoma in situ ist ein nichtinvasiver maligner epithelialer Tumor (im Stadium 0). Definitionsgemäß ist das Carcinoma in situ eine epitheliale Neubildung, welche alle morphologischen und molekularen Eigenschaften eines invasiven Karzinoms aufweist. Da es vom Ausgangsepithel durch die Basalmembran getrennt ist, besteht noch kein Kontakt mit Blut- und Lymphgefäßen, und damit auch noch keine Invasion. Das Carcinoma in situ ist folglich eine nicht metastsierungsfähige maligne Erkrankung. Seine vollständige Entfernung bedeutet für den Patienten eine Reduktion des Risikos für die Entstehung eines invasiven Karzinoms an diesem Ort. Nicht selten tritt ein Carcinoma in situ aber multifokal auf (z.B. in der Mundhöhle), da die auslösende Ursache (z.B. eine exogene Noxe, wie Alkohol) an mehreren Stellen derartige Tumorvorstufen verursacht. Ein in situ-Karzinom kann mehrere Jahre im nicht-invasiven Stadium verbleiben bis sich daraus ein invasives Karzinom entwickelt.

Ursprünglich wurde zwischen leicht-, mittel- und hochgradigen Dysplasien sowie einem Carcinoma in situ unterschieden. Nach aktueller WHO-Klassifikation (2016) werden jedoch leicht- und mittelgradige Dysplasien unter “low grade”-Epitheldysplasien sowie hochgradige Dysplasien und Carcinoma in situ unter “high grade”-Epitheldysplasien zusammengefasst.

Histologie:
Nicht verhornendes Plattenepithel mit hochgradigen Dysplasien, die das untere Drittel der Schleimhaut übersteigen und die gesamte Schleimhaut einnehmen: pleomorphe Zellkerne, (typische und atypische) Mitosen, zum Kern verschobene Kern/Zytoplasma-Relation. Aufgehobene Zellschichtung.

Kurspräparat

Bearbeiter: Julia Glade
Letzte Änderung: 15.07.2020

Pathologie für Zahnmediziner

zahn

  6.1 Störungen der Epitheldifferenzierung  

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