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Z089: Leukoplakie mit Dysplasie


Präneoplastische Läsion des Plattenepithels der Mundschleimhaut mit deutlichen Epithelatypien und Störung der Differenzierung.

Klinische Korrelation
Chronische, persistierende weißliche Flecken der Mundschleimhaut werden Leukoplakie genannt, aber nur ein kleiner Teil der Veränderungen (mit Dysplasie) stellen eine präkanzeröse Läsion dar. Häufiger als die Leukoplakien zeigen Erythroplakien (rötliche Läsionen) eine präkanzeröse Epitheldysplasie. Nur durch Biopsie können prämaligne (dysplastische) Veränderungen eindeutig von reaktiven Veränderungen abgegrenzt werden, daher ist eine Biopsie einer suspekten weißlichen oder einer rötlichen Läsion obligat.

Wichtig ist, dass der Begriff Epitheldysplasie immer eine präkanzeröse Veränderung impliziert, während es sich bei der fibrösen oder ossären Dysplasie nicht um einen Tumorvorläufer handelt. Die Epitheldysplasie wird eingeteilt in eine geringe, mittelgradige und schwergradige Form, je nach histologischen Schweregrad. Der Begriff Carcinoma in situ ist weitgehend synonym mit der schwergradigen Epitheldysplasie.

Die Unterlippe ist insgesamt die häufigste Lokalisation einer präkanzerösen Epitheldysplasie und die Zunge die häufigste Lokalisation innerhalb der Mundhöhle. Besonders sind die lateralen Ränder der Zunge betroffen, ebenso auch der benachbarte Mundboden und die linguale Seite des Alveolarrandes. Ursächlich ist, dass die Konzentration karzinogener Substanzen an diesen Stellen höher ist als anderswo.

Makroskopie
Makroskopisch liegt meist eine erhabene, inhomogene Läsion mit warziger Oberfläche vor.

Histologie:
Plattenepitheldysplasien geringen Grades sind auf das untere (basale) Drittel des Epithels beschränkt. Bei hochgradigen Epithelatypien liegt eine Schichtungsstörung in mehr als 2/3 des Epithels vor. Die dysplastischen Epithelien zeigen eine markante Kerngrößenvariabilität (Kernpleomorphie) und einige Mitosen.

Kurspräparat

Bearbeiter: Peter Sinn
Letzte Änderung: 5.03.2017