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Z083: Adenokarzinom des Kolon


Maligner dritthäufigste drüsenbildende Tumor der Dickdarm- und Rektumschleimhaut. Auftreten gehäuft nach dem 50. Lebensjahr.

Allgemeines
Die Tumoren des Kolons und des Rektums werden als kolorektale Karzinome zusammengefasst und gehören zu den häufigsten bösartigen Tumoren in der westlichen Hemisphäre. Das kolorektale Karzinom tritt sehr oft im höheren Lebensalter auf und hat ein Häufigkeitsgipfel zwischen dem 7. und 8. Lebensjahrzehnt. Nur ca. 20% der Erkrankungen betreffen Patienten unter 50.

Pathogenese
Die überwiegende Mehrzahl der kolorektalen Karzinome entsteht auf dem Boden eines Adenoms (Adenom-Karzinom-Sequenz). Seltene Vorläuferläsionen sind die familiäre Adenomatosis coli, die Colitis ulcerosa und der M. Crohn. Das Risiko für ein kolorektales Karzinom ist stark erhöht beim familiären Lynch Syndrom.

Klassifikation
In der Regel handelt es sich beim kolorektalen Karzinom um ein Adenokarzinom, weniger häufig sind muzinöse Adenokarzinome, Siegelringzellkarzinome, adenosquamöse Karzinome und andere Tumortypen. Der Differenzierungsgrad wird in vier Stufen angegeben (G1 – G4). Das Tumorstadium richtet sich nach der TNM-Klassifikation.

Klinische Korrelation
Die klinischen Symptome sind abhängig von der Lokalisation. Rektumkarzinome und Karzinome des distalen Sigmas verursachen in 75–80% anale Blutungen, teils okkult, teils manifest (Blut auf dem Stuhl!). Karzinome des proximalen Kolons gehen einher mit Änderungen der Stuhltätigkeit wie Blähungen, Obstipation im Wechsel mit Diarrhöen sowie Gewichtsverlust. Bei Karzinomen im rechten Kolon ist eine Anämie häufig das erste Zeichen der Erkrankung. Zu den schweren Tumorkomplikationen zählen Subileus- und Ileussymptome, massive Blutungen oder auch Perforationen mit fäkulenter Peritonitis.

Histologie

  • Organdiagnose: Dickdarm
  • Abbruch der normalen Schleimhaut
  • ulzerierender Tumor
  • besteht v.a. aus irregulären tubulären Drüsenformationen
  • atypische Anordnung und Epithelauskleidung
  • Infiltration von Muscularis propria und perikolischem Fettgewebe
  • mittelgradige Differenzierung
  • keine Schleimbildung

Kurspräparat

Bearbeiter: Julia Glade
Letzte Änderung: 5.03.2017