Morphologie
Erkennbar sind leptomeningeale Granulozyteninfiltrate sowie eine eosinophile Degeneration der kortikalen Neurone.
Kurspräparat
Definition
Die Leptomeningitis ist eine akute eitrige Entzündung der Leptomeningen und des Subarachnoidalraums.
Ätiologie
Die Erreger der eitrigen Leptomeningitis sind meist Meningokokken (Kinder und junge Erwachsene) oder Pneumokokken (ältere Patienten). Andere Erreger wie Streptokokken der Gruppe B, Listerien und Haemophilus influenzae sind selten. Die Letaliät ist bei Pneumokokken am höchsten.
Morphologie
Makroskopisch sind die Leptomeningen getrübt, in schweren Fällen auch von einem grüngelben Eiterbelag bedeckt. Histologisch ist der Subarachnoidalraum mit neutrophilen Granulozyten angefüllt.
Klinik
Gefährdet sind vor allem Kinder unter 5 Jahren und ältere Patienten über 60 Jahre. Bei der Meningokokkenmeningitis beinhaltet die Risikogruppe ältere Kinder und Jugendliche.
Symptomatik
Bei der akuten bakteriellen Meningitis treten schwere neurologische Symptome innerhalb von weniger als 24 Stunden auf. Die erkrankten Patienten zeigen starke systemische Infektzeichen und eine meningitische Symptomatik. Eine zirkulatorische Dekompensation kann rasch eintreten. Aus diesem Grund ist eine sofortige antibiotische Therapie unter Umständen lebensrettend. Bei manchen Patienten mit bakterieller Meningitis und bei der viralen Meningitis liegt oft ein subakuter Verlauf über 1 bis 7 Tage vor. Bei dieser Form der Meningitis ist die Diagnosestellung problematischer. Die Liquorpunktion ist die entscheidende diagnostische Maßnahme. Chronische Verläufe, die länger als eine Woche dauern können, kommen bei Viren, Tuberkulose, Syphilis, Pilzen (vor allem Cryptococcus neoformans) und Meningeosis carcinomatosa vor. Die klinische Symptomatik beinhaltet schwere Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, hohes Fieber, Photophobie, Erbrechen, und ggf. eine neurologische Symptomatik mit sensorischen oder motorischen Störungen, Krampfanfällen sowie Bewusstseinsstörungen.
Diagnostik
An erster Stelle steht die Lumbalpunktion zum Erregernachweis und zur Antibiotikatestung. Die weitere klinische und bildgebende Diagnostik richtet sich nach dem Befund der Liquorpunktion und nach der allgemeinen klinischen und neurologischen Symptomatik.
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Bilder zum Präparat
Abb. 40: Eitrige Leptomeningitis: Leptomeningeale Granulozyteninfiltrate. Eosinophile Degeneration der kortikalen Neurone.
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