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Z040: Epulis fibromatosa


Definition:
Die Epulis ist eine dem Zahnfleisch aufsitzende Geschwulst, meist im bezahnten Oberkiefer auftretend, bestehend aus einem gefäßreichen Granulationsgewebe.

Synonyme:
Fokale fibröse Hyperplasie (bei Lokalisation nicht an der Gingiva und gleicher Makroskopie und Histologie: submuköses Fibrom/ Reizfibrom).

Lokalisation:
Gingiva von Ober- und Unterkiefer.

Pathophysiologie und Klinik:
Die Epulis entsteht durch leichte Blutungen bei Reizung, welche sich später u.U. in Granulations- und Bindegewebe umwandeln kann. Die Behandlung besteht i.d.R. in einer chirurgischen Entfernung (Exzision) der Epulis nach vorheriger Ausschaltung etwaiger Reize (Füllungs-, Kronen-, Prothesenrändern) und der histologischen Abklärung. Gelegentlich ist die Entfernung des betroffenen Zahnes bei häufigen Rezidiven erforderlich.

Makroskopie
Makroskopisch imponiert ein derber Knoten, blass bis rosafarben.

Histologie:
Das oberflächlich erhaltene Plattenepithel zeigt gelegentlich Erosionen/ Ulzerationen auf der Kuppe. Im Inneren des Knotens gelangen breite, kollagenreiche Faserzüge, die ein gleichmäßiges Geflecht bilden, zur Darstellung. Dazwischen finden sich nur wenige Entzündungszellen und kleine Blutgefäße.

Cave:
Der Begriff “Epulis” bezeichnet eine recht heterogene Gruppe reaktiv-hyperplastischer, tumorähnlicher Läsionen. Er bezieht sich lediglich auf die Topographie der Läsion und lässt keinen Rückschluss auf Ätiologie, Dignität oder histologische Aspekte zu. Daher wird Epulis hauptsächlich als deskriptiver Begriff verwendet.

Kurspräparat:

Bearbeiter: Peter Sinn
Letzte Änderung: 21.08.2020