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Z041: Epulis granulomatosa (Pyogenes Granulom)


Definition
Die Epulis granulomatosa ist eine dem Zahnfleisch aufsitzende Geschwulst, meist im Bereich der interdentalen Papillen lokalisiert.

Synonyme:
Pyogenes Granulom

Lokalisation:
Die bevorzugte Lokalisation ist die Gingiva von Ober- und Unterkiefer.

Pathophysiologie und Klinik:
Die Epulis granulomatosa (pyogenes Granulom) entsteht als reaktives Geschehen, welches aufgrund der hohen Anzahl neutrophiler Granulozyten früher fälschlicherweise als infektiöse Läsion eingeordnet wurde. Als Ursprung dieser reaktiven, proliferativen Hyperplasie kommen Traumata (z. B. auch Bissverletzungen), Zahnextraktionen oder das Einbringen von Fremdmaterial in Betracht.

Makroskopie:
Makroskopisch handelt es sich um exophytische, weiche, rötliche (da stark vaskularisierte) Gewebewucherungen, welche oberflächlich ulzerieren können.

Histologie:
Histologisch erkennt man oberflächlich erhaltenes, verbreitertes oder erodiertes/ ulzeriertes Plattenepithel. Darunter befindet sich eine breite Zone Granulationsgewebes mit reichlich kleinen neugebildeten Blutgefäßen und vielen neutrophilen Granulozyten, Lymphozyten, Plasmazellen und Makrophagen. In der Randzone und in den basalen Abschnitten besteht meistens eine deutliche Faservermehrung.

Cave:
Der Begriff “Epulis” bezeichnet eine recht heterogene Gruppe reaktiv-hyperplastischer, tumorähnlicher Läsionen. Er bezieht sich lediglich auf die Topographie der Läsion und lässt keinen Rückschluss auf Ätiologie, Dignität oder histologische Aspekte zu. Daher wird Epulis hauptsächlich als deskriptiver Begriff verwendet.

Kurspräparat:

Bearbeiter: Julia Glade
Letzte Änderung: 21.08.2020